All diese Fragen betreffen unmittelbar Ihre unternehmerische Identität. Sie ist die Quelle Ihrer Marke. Zu Ihrem Wesenskern vorzustoßen, ist daher elementar, wenn Sie sich kraftvoll positionieren wollen.
Was ist mit Identität gemeint?
Wie bei abstrakten Begriffen üblich, ist nicht eindeutig definiert, was Identität ist. Nimmt man das Wort in den Mund, nickt jeder wissend; fragt man jedoch nach, stellt sich heraus, dass die Vorstellungen von dem Begriff vielfältig sind.
Ich verstehe Identität als die Summe der – bewussten oder unbewussten – Eigenschaften, die einem Menschen (oder einer Gemeinschaft) ermöglichen, sich als stimmige Einheit zu erleben. Identität entsteht im Wechselspiel von Zugehörigkeit und Abgrenzung. Indem Sie sagen, wer und wie Sie sind, sagen Sie zugleich auch etwas darüber aus, wer oder wie Sie nicht sind. Identität hilft uns Menschen also, uns in der Welt zu verorten.
„Ich bin Coach. Ich bin Berlinerin. Ich bin Mutter.“ Diese noch sehr groben Beschreibungen lassen sich weiter verfeinern: „Ich bin Coach für Führungskräfte im Non-Profit-Bereich. Ich bin Berlinerin und lebe im ehemaligen Ostteil der Stadt. Ich bin Mutter von drei erwachsenen Kindern.“ Während Sie das lesen, merken Sie bereits, dass in Ihnen ein Bild von dieser Frau entsteht. Sie bekommen eine Idee davon, wie alt sie ist, wie sie denkt und handelt, was ihr wichtig ist, woran sie glaubt, wofür sie sich einsetzt. Das geschieht automatisch, völlig unabhängig davon, ob die Frau selber über sich oder jemand anderer über sie spricht.
Unternehmen sind Persönlichkeiten
Das gleiche gilt für Unternehmen. Auch Unternehmen haben eine Identität, ein mehr oder weniger bewusstes Bild von sich selbst.
Üblicherweise ist es der Gründer, der mit seiner Gründungsidee, seinem Anspruch, seinen Werten und Zielen die Identität seines Unternehmens prägt. Wenn ein Unternehmen wächst, wird seine Identität zunehmend von Führungskräften und Mitarbeitern beeinflusst. Dieses gemeinsame Selbstbild ist selten bewusst, sondern zeigt sich vielmehr in der Unternehmenskultur: im Umgang untereinander und mit Kunden, in den Eigenschaften und Verhaltensweisen, die das Unternehmen von anderen unterscheidet.
Die Identität des Unternehmens ins Bewusstsein zu bringen, nützt nicht nur der Positionierung, sondern trägt auch ein enormes Kraft- und Motivationspotential nach Innen mit sich. Ist das Selbstbild attraktiv und glaubwürdig, deckt es sich mit dem Erleben von Mitarbeitern und Kunden, stärkt es die Identifikation mit dem Unternehmen.
Identität als Quelle der Marke aktivieren
Viele Unternehmer und Unternehmen verspielen diese Chance, indem Sie sich viel zu schnell mit der Frage beschäftigen, wie Sie sich nach Außen präsentieren wollen. Was in den meisten Fällen dabei herauskommt, sind nichtssagende Webseiten und austauschbare Werbephrasen, die wenig bis gar nichts mit der Identität und gelebten Kultur des Unternehmen zu tun haben. Ihr Marken-Design und Ihre Marken-Kommunikation können Ihre Identität nur zum Ausdruck bringen, aber niemals ersetzen!
Starten Sie also stets im Innen und entdecken Sie, was in Ihnen und Ihrem Unternehmen steckt!
Wie Sie Ihrer Identität durch Geschichten auf die Spur kommen, erfahren Sie in meinem Blog Wie Sie Ihr Profil in Ihrer Geschichte finden.
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